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Wir stellen aus:
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1) Ein Schlag ins Kontor der AKW-Befürworter ist der Super-GAU in Japans AKW-Blöcken Fukushima.
Die Mär vom sicheren Atom-Kw ist damit endgültig gestorben. Dabei litt diese Technik von Anfang an unter einer gewaltigen Konzeptschwäche die aber niemand wahrhaben wollte. Selbst die Gegner der Kerntechnik haben bisher nie damit argumentiert. Nun einmal mehr zeigt sich diese Konzeptschwäche als nicht beherrschbare Katastrophe:
Anders als bei mit fossilen Brennstoffen betriebenen Wärme-Kraftwerken wird in AKW's spaltbares Material als Energielieferant verwendet. Die bei der Kernspaltung freiwerdende Wärme erhitzt das Medium Wasser auf hohe Temperaturen. Über einen Pump-Kreislauf wird diese Wärme per Wärmetauscher auf einen zweiten Wasserkreislauf übertragen. Es entsteht Dampf der Turbinen antreibt. Die nun mechanische Energie wird mit einem Generator in elektrischen Strom umgewandelt, welcher schließlich per Transformator auf hohe Spannungen gebracht wird, damit die Übertragungsverluste zum Verbraucher möglichst gering bleiben. Soweit die Technik, die mit allerlei "Sicherungsmassnahmen" versehen, dem Otto-Normalverbraucher bisher als "sicherste Technik" angepriesen und verkauft wurde. Mit entsprechendem Aufwand kann man sogar beschränkte Erdbebensicherheit erzielen. Dass dies nicht gereicht hat, sehen wir nun in Japan.
Aber nicht nur Erdbeben können Störfälle verursachen, sondern auch Stürme, Eisregen, Sonneneruptionen und auch starke Lastwechsel im Stromverbrauch. Die Krux des Konzeptes AKW ist nicht die Technik allein, sondern, dass der Energierzeuger Kernspaltung sehr träge reagiert. Es dauert Tage und Wochen bis der Reaktor kritisch wird, d.h. die Kettenreaktion stabil läuft und es dauert viele Stunden wenn nicht auch Tage bis die Kettenreaktion heruntergefahren ist, damit die Temperaturen beherrschbar sind.
Die Störfälle aber kommen spontan und unangemeldet von außen. Nun kann man zwar das AKW schnell vom Netz trennen, den Generator, den Transformator, die Turbine abschalten, aber nicht den Reaktor! Er produziert weiter Wärme, welche nun nicht mehr umgewandelt, bzw. abgenommen werden kann, denn passende Pufferspeicher, welche die Wärmeenergie aufnehmen könnten sind bei keinem AKW vorgesehen, auf der ganzen Erde nicht! Die Wärme staut sich als Hitze in den Brennstäben und im Kühlmedium. Es ist das erste schwache Glied, weil es ab 750° in Wasserstoff und Sauerstoff zerfällt, es entstseht Knallgas, das über Sicherheitsventile aus dem inneren Reaktor entweicht und sofort (wegen Abkühlung) sich wieder zu Wasser verbindet und dies per Knallgasexplosion. Diese zerstört das Reaktorgebäude. Wird nicht sofort das fehlende Kühlwasser ersetzt, erhitzt sich der Rest weiter und erzeugt weitere Explosionen.
Da die extrem hohen Temperaturen auch den dicken Stahlmantel aufweichen, droht auch dieser Behälter aus einander zu fliegen.
Die Mechanismen die Brennstäbe herauszuziehen funktionieren schon lange nicht mehr und als Konsequenz droht die Kernschmelze mit dem totalen Desaster.
Wie ausgiebig berichtet, hatten keine der versuchten Aktionen, den GAU zu stoppen, Erfolg. Schließlich ist das Zeitfenster in dem Gegenmassnahmen greifen könnten, extrem kurz. Aber wegen des sehr trägen Kernspaltungsverhaltens des Reaktors und den wenigen möglichen Stoppmöglichkeiten, gerät fast jeder kleine Störfall zur Katastrophe.
Darin steckt die grundsätzliche Konzeptschwäche der AKW's. Sie sind Zeitbomben! Es gibt über 430 davon!
Keines der noch aktiven AKWs wird einen AKW-Stresstest bestehen können, wobei nicht nur die inneren Sicherheiten geprüft werden, sondern auch die äußeren Unwägbarkeiten, wie Schnellabschaltungen der elektrischen Last als Testkriterium vorgegeben werden.
2) Wasserkraftwerke als Erneuerbare Energielieferanten schon ausgeschöpftes Potential?
Wenn man nur an Fliesskraftwerke und hohe Staumauern denkt, dann kann man die Frage bejahen. Zudem sind sie sündhaft teuer (je kW >14.000 €) und wegen der ökologischen Risiken kaum noch durchsetzbar. Aber es werden immer noch Kleinkraftwerke die auf alten Wasserrechten beruhen und ehemalige Mühlen und Sägewerke zu Stromgeneratoren gewandelt. Über 95% aller Kleinkraftwerke in Deutschland liefern jeweils weniger als 100kW ins Stromnetz. Zusammen erzeugen die etwa 5600 KWe etwa 1,5 TWh, was nur ca. 8,5% des Gesamtjahresverbrauchs der BRD entspricht. Bei unseren Nachbarn Schweiz und Österreich ist die Wasserkraft dominanter Energielieferant. Diese Länder sind wegen der hohen Berge gesegnet mit großen Gefällen und Wassermengen.
Bei uns aber ist der Aufwand um die Flüsse zu stauen enorm und die erzielbaren Gefälle sind trotzdem relativ bescheiden. Schon seit mehr als 50 Jahren wird es auch immer schwieriger in der Bevölkerung für diese "saubere Energie" Zustimmung zu finden. Zwar bestechen die Einsparungswerte an CO2 (~1t CO2/kWh) und die möglichen Naherholungswerte auf den Stauseen. Jedoch stehen den Vorteilsargumenten eine ganze Reihe Negativgründe entgegen, wovon neben den hohen Kosten, die sich erst nach Generationen amortisieren, die ökologischen Nachteile überwiegen, zumal sie schon kurzfristig nach Errichtung der Fliess-KW zutage treten:
- aus dem Fliessgewässer wird im Staubereich ein stehendes Gewässer. Flora und Fauna ändern sich deswegen. Fischarten sterben aus, weil sie im stehenden Wasser zuwenig Sauerstoff finden. Sie können sich nicht mehr genetisch mit anderen Artgenossen austauschen. Ihr Lebensraum ist unterbrochen.
- Erhöhte Sedimentation der Schwebstoffe im stehenden Gewässer, Neigung zu Faulprozessen, mit der Folge stärkerer Methangasbildung, das auch zu den Treibhausgasen zählt.
- Gebirgsgeschiebe lagert sich ab und muss teuer herausgebaggert werden.
- Weitstrecken-Fischarten benötigen Fischleitern, Turbinenhäuser erfordern Filter um Fische vor Verletzung und Tötung durch die Turbinen zu vermeiden.
- Hochwasserretention ist nur bedingt möglich, wenn vorher der Stausee leergemacht wird.
- Die Flussbegleitenden Dämme müssen ständig auf Dichtheit überwacht werden. Bei Dammbruch droht Überschwemmung der angrenzenden Region und damit Lebensgefahr für Mensch und Tier.
- Eher negativ zu bewertende Landschaftsänderung durch die Stauseen, zugleich erhebliche Beeinflussung der klimatischen Bedingungen, wegen der riesigen Speichermasse des Sees.
Die vom Umwelt-Bundesamt erstellte Studie (Forschungsbericht 202 05 321 UBA-FB 97-093 (1997)) www.umweltbundesamt.de/wasser/veroeffentlich/download/13-98.pdf bewertet Wasser-Kraftwerke vorsichtig positiv, mit Berücksichtigung vorgenannter Ökologieaspekte.
Die Alternative: Das Wassersäulen-Kraftwerk
Anstelle von Stauwehren, hohen Uferdämmen und schwer beherrschbaren Wasserflächen mittels gewaltiger Veränderungen des Landschaftsbildes, verwendet man lange Rohre die entweder im Fluß vergraben und damit nicht sichtbar sind, oder neben dem Fluß oberirdisch/unterirdisch entlang installiert sind. Diese Rohre sind für etwa ein Drittel der Fliessmenge dimensioniert und nehmen für wenige Stunden einen Teil der Fliessmenge auf. Die Rohre haben eine Gesamtlänge über viele Kilometer (20-100km)und ergeben damit ein Gefälle das um ein Vielfaches größer ist, als jemals mit Fliess-KWen realisiert werden könnte. Damit wird trotz der geringeren Wassermenge, welche die Turbinen antreibt, das Leistungsergebnis nicht nur kompensiert, sondern weit übertroffen. Das Turbinenhaus am unteren Ende des langen Rohres wird am Ufer des Flusses errichtet. Der Abfluss aus den Turbinen ergießt sich einfach zurück in den Fluß (und kann dabei mit Sauerstoff angereichert werden). Vor den Turbinen wirkt ein Druck der nahezu einer Wassersäule entspricht die scheinbar senkrecht über dem Turbinenhaus stünde, aber dem Geländehöhenunterschied zwischen Einlauf und Auslauf entspricht. Daher der Name des KW-Typs.
Abgesehen von den Verlegearbeiten des Rohres bleibt die Natur des Flusses unberührt und alle oben beschriebenen Nachteile der Fließ-KWe auf die Ökologie entfallen. Desweiteren sind die Kosten für dieses KW deutlich niedriger. Die augenblicklichen Schätzungen bewegen sich zwischen 2-4000 €/kW. Eine Amortisation kann daher schon nach 6-9 Jahren erwartet werden.
Investitionswillige für ein konkretes Projekt in Oberbayern mögen sich per Email melden. Die Verzinsung wird bei etwa 6% p.a. liegen. Ich bin überzeugt, dass dieses Musterprojekt Schule machen wird. Allein in Südbayern (könnte auch in BW sein) sehe ich ein Dutzend weitere Realisierungschancen.
Die einfachen Zusammenhänge in der Wirtschaft:
Ob die Konjunktur rauf oder runter geht, bestimmen bei uns etwa 40 Mio. Erwerbstätige und nicht Politiker oder mildtätige Unternehmer. Da immer wieder mit intensiver Krisen-Herbeirederei diese 40 Mio. medienwirksam verängstigt werden, werden viele davon "vorsichtig" beim Geldausgeben und Investieren und daher wird es mit der Krise tatsächlich wahr:
Denn wenn man weniger kauft, wird weniger produziert und dafür braucht man weniger Arbeitskräfte = mehr Arbeitslosigkeit !
Das ist wieder etwas für die Medien um ihre Hiobsbotschaften mit Zahlen zu untermauern. Ein Effekt der sich lawinenartig fortsetzt. Aber kaum einer sagt den Leuten den einfachen Zusammenhang:
Du mußt das verdiente Geld mehrheitlich wieder ausgeben, sonst gefährdest du deinen eigenen Arbeitsplatz.
Man erinnere sich an das Jahr 2006, da wurde die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen. Die Stimmung im Lande war ungetrübt gut, kaum schlechte Nachrichten zur Konjunktur in den Medien, das Volk kam in Kauflaune. Die Stimmung hielt bis Herbst 2008 an und die Konjunktur blühte.
Dann wurde die Finanzkrise aus der Taufe gehoben, besser gesagt, aufgedeckt. Insbesondere amerikanische Banken (auch viele europäische ) hatten sich verspekuliert und geradezu in mafioser Manier neue Geldgeschäfte erfunden und so Billionen $ und €'s in unsichere Geschäfte versenkt. Angeblich wurden sehr viele Kredite an Leute ohne Bonität vergeben, aber niemand prüfte nach, ob nicht sehr viele Milliarden per Scheinkredit verschwunden sind! Anstelle nun alle beteiligten Bankenmanager dafür in Haftung zu nehmen, haben sich die jeweiligen Regierungen regelrecht um die entstandenen Schulden gerissen. Diese sind so jetzt Allgemeingut geworden und daher auch vom Volk zu kompensieren!
Zweifellos ein gefundenes Fressen für die Medien, die mangels sportlicher Events, über ein neues Schreckensszenario ausgiebig berichten. War man anfangs aber noch unschlüssig, ob sich diese Finanzkrise auf die Wirtschaft auswirkt, ist man jetzt sich dessen ganz sicher, weil auch wichtige Leute die an den Schaltknöpfen der Wirtschaft sitzen, nicht anders reagieren, als die große Mehrheit. Da eben nun viele Menschen zögerlicher Geld ausgeben, aber dafür dieses wieder zu den Banken tragen, werden deren leere Kassen relativ schnell wieder aufgefüllt.
Wie man gesehen hat, wurde das Dauergeschrei der Medien in 2009 tatsächlich wahr. Im Herbst waren Bundestagswahlen und führten zum Wechsel des Koalitionspartners, aber keineswegs zu besseren Zeiten. Die wurden erst eingeläutet als bei der Fussballweltmeisterschaft in Südafrika die deutsche Mannschaft mit ihrem begeisternden Spielen das deutsche Volk mitriss, als hätte es selbst mitgespielt. Fazit war, dass in Folge der Begeisterung beim Zuschauen, die Kauflust neue Höhen erreichte und sich auch nicht durch die "Konjunkturmassnahmen" der Regierung beirren liess. Dennoch versuchen deren Politiker sich nun die (für sie eigentlich unverständliche) Erholung der Konjunktur als Verdienst an die Brust zu heften und gleichzeitig den Bürgern in die Taschen zu greifen.
Das in die Taschen greifen ist den großen Energielieferanten kein Fremdwort und sie praktizieren dies mit aller Unverschämtheit. Sie berufen sich auch das EEG und behaupten, die Kosten der EE seien so hoch. Das ist komplett gelogen, dazu braucht man sich nur die Gewinnmarge der Energieriesen ansehen.
Kommt es zur Wende der Energiewende?
Interessant ist das Zitat aus dem Editorial des [me]-Magazins bzw. seines Chefredakteurs P.Schäfer:
Wie bei jedem hehren Ziel gibt es Rückschläge. Nachhaltigkeit sollte nichts kosten, denn „Geiz ist geil“. Kostet sie doch etwas, wie bei der Energiewende, sind die Lobbyisten zur Stelle. Wie eine erfolgreiche Kampagne der Atomstrom-Lobby mutet es an, wenn in einer Umfrage von Bild gleich 65 Prozent der befragten 100 000 Leser sich die Atomkraft zurückwünschen.
Dann noch das Getöse um die EEG-Umlage, die außer für besonders energieintensive Industrien (für die wird‘s billiger) 2013 auf 5,58 Cent je kWh steigt. Nachhaltigkeit in Form von Strom kostet – allein durch neue Transportleitungen. Dennoch kostet der „konventionell“ erzeugte Strom den Verbraucher unterm Strich mehr. Das beweist eine Studie des Forums Ökologisch-soziale-Marktwirtschaft (FÖS). Die versteckten Zusatzkosten gehen in Steuern und Abgaben unter.
Seit Jahrzehnten wird gefördert: Atomstrom seit 1970 mit 187 Mrd Euro, Energie aus Steinkohle mit 177 Mrd und Braunkohle mit 65 Mrd Euro. Die 54 Mrd Euro für Ökostrom sind dagegen Peanuts.
Und dann die Finanzhilfen und Steuervergünstigungen: Im Schnitt wurde erneuerbar erzeugter Strom von 1970 – 2012 mit 3, 4 Cent pro kWh, Braunkohle mit 1,3, Steinkohle mit 3,3 und Atomstrom mit 4,0 Cent gefördert. Und es fehlen noch die gesamtwirtschaftlichen Folgekosten, wie Endlagerung und Klimaschäden. Die FÖS-Studie schlägt sie drauf. Eine kWh- Windstrom kostet die Gesellschaft 8,1 Cent, Wasserstrom 7,6, Steinkohle 14,8 und Atomstrom von 16,4 bis 42,2 Cent.
Ende des Zitats, dem hinzuzufügen ist, dass auch dann wenn keine kWh Atomstrom, oder Kohlestrom mehr erzeugt werden, die Kosten für Endlagerung und Klimaschäden uns und unsere Nachfolgegenerationen über zigtausende Jahre weiter belasten werden!
Als abhängiger Bürger kann man sich nur dadurch wehren, indem ständig der Lieferant gewechselt wird und gleichzeitig der eigene Energieverbrauch gesenkt wird. Da gibt es ja ein Riesenpotential an vielen Stellen, das noch nicht ausgeschöpft ist.
Die andere /ergänzende Alternative heisst den Selbstversorgungsgrad an elektrischer Energie zu erhöhen.