Feuchtigkeit, „aufsteigende“ Nässe, Schimmelbefall, usw.
Probleme die jeden Bauherrn schrecken und sehr teuer werden können. In der Reihenfolge wie es im Titel steht erscheinen sie in vielen Gebäuden und erzeugen manchen Kummer, Bau- und Inventarschäden, folglich hohe Reparatur-/Sanierungskosten und für die Bewohner erhebliche Gesundheitsgefahren, verminderten Wohnkomfort.
Woher kommt die Feuchtigkeit, die Nässe, der Schimmel?
Hier eine Auswahl der häufigst genannten Gründe:
- Bauschäden, -fehler
- Wärmebrücken
- (Ab-)Wasserrohrbrüche, falscher Umgang mit Wasser
- Eindringen von Wasser von außen, Hangdruck
- Wetter, Extremwetterlagen (Regen, Schwüle)
- Duschen, Baden, Waschen, Kochen
- Zu starke Bewohnung„
- Aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich in Kellermauern, -böden“
- Zu wenig und falsches Lüften
Erklärungen hierzu:
Zu 1)
Falsch und schlecht ausgeführte Bauarbeiten, Verwendung schadhaften, mangelhaftiger Baumaterialien, können Ursachen für Baumängel und nachfolgend zu Bauschäden führen. Undichtheiten führen nicht nur zu permanenten Energieverlusten und erhöhten Heizkosten, sondern auch zu unmittelbaren Schäden.
Zu 2)
Wärmebrücken führen zu vermehrtem Energieverlust und damit zu erhöhter Taupunktgefahr an diesen Stellen. Eine Kellermauer die nicht gedämmt, also erdgebunden ist, ist eine riesige Wärmebrücke.
Zu 3)
Wasserrohrbrüche oder fahrlässige Wasserpritschlereien gehören zu den Ausnahmeerscheinungen.
Zu 4)
Druckwasser durch Hochwasser oder Hangdruck zählt zu Ausnahmefällen und braucht nicht als signifikant betrachtet werden.
Zu 5)
Bei Regen und Sommerschwüle ist die Luftfeuchtigkeit besonders hoch, da kann auch ein nicht beheizter Estrich zum Taupunkt werden.
Zu 6)
Das sind die üblichen Wohnbeanspruchungen, werden aber wertmäßig oft übertrieben angegeben.
Zu 7)
Üblicherweise rechnet man etwa mit 1,5 Liter Transpiration pro Tag und Person. Feuchtigkeit die schon zählt, insbesondere wenn mehrere Personen in einem Zimmer wohnen.
Zu 8)
Dieses Thema betrifft meist Kellergeschosse, wobei die meisten Fachleute glauben, es handele sich um von außen ins Gemäuer eindringende Feuchtigkeit und anschliessend wegen der hygroskopischen Effekte im Baumaterial um langsam von unten nach oben wandernde Nässe. Tatsächlich aber stammen diese Schäden selten vom Wasser das von außen eindringt, sondern sind Auswirkungen falschen Lüftens. Wenn es Wasser von außen wäre, würde dies nicht langsam kommen, sondern wie bei Starkregenfällen oder Überschwemmungen innerhalb weniger Minuten durch löcherigen Fehler im Mauerwerk penetrieren. Da in vielen Fällen die Kellergeschosse in lehmigen Gründen versenkt sind ist eine Penetration höchst unwahrscheinlich, weil Wasser durch Lehm Jahre braucht um in Tiefen von 1 oder 2 m zu sickern. Bei Lehmsand ginge es schon deutlich schneller, noch schneller bei Humus und am schnellsten bei Kies.
Der wahre Grund für nasse Kellerwände ist zu über 90% die Feuchtigkeit aus der Luft wegen falschen Lüftens zur falschen Zeit. Sehr viele Menschen glauben, dass sie ihren Keller im Sommer bei schönem Wetter trocken bekämen. Sie reißen alle Fenster und Türen auf, sodass die warme, aber mit viel Feuchtigkeit geschwängerte Luft durch die Kellerräume rauschen kann. Genau das ist falsch, weil die Kellermauern wegen meist fehlender Außendämmung erdgebunden nur Temperaturen zwischen 10 und 14° aufweisen. Die Luft kühlt also kräftig ab und die Feuchtigkeit unterschreitet den Taupunkt und kondensiert an den Oberflächen der Mauern. Wegen der Feinporigkeit der Putze und der Mauersteine wirkt der hygroskopische Effekt und die Feuchtigkeit dringt tief in die Wände ein. Ab einer spezifischen Wassermenge beginnen verschiedene chemische Prozesse im Baumaterial abzulaufen, Salze lösen sich auf und wandern zur Oberfläche, viele Mikroben sehen ihre Vermehrungschancen. Da gehören auch die Schimmel erzeugenden Myzele dazu. Irgendwann zeigt sich eine Grenze zwischen sehr stark betroffenem und weniger stark geschädigten Mauerwerk und diese Trennlinie wandert langsam nach oben. Das lässt sich leicht erklären, denn weil die Mauern unten etwas küh-ler sind als weiter oben, ist dort mehr Kondensation gewesen und der Schaden früher sichtbar. Es ist ein akkumulierender Effekt, somit erscheint er als „aufsteigende Nässe“.
„Das bisschen Feuchtigkeit in der Luft kann das doch nicht verursachen?“, meinen die Leute. Doch! Man rechne einfach den Wasseranteil der Luft bei z.B. 30° bei angenommen 50% r.F. (14g/kg)mal dem Rauminhalt des Untergeschosses(8x10x2,2m³), mal dem spez. Gewicht der Luft(1,2kg/m³) mal dem Luftwechsel pro Stunde(10 bei leichtem Wind) und berücksichtige den Taupunkt der Wände von etwa 12° (8g/kg), dann ergibt sich eine Wassermenge von (14-8)x 176x1,2x10= 12672g das sind nahezu 13 Liter jede Stunde und in 10 Stunden ist leicht eine Badewanne voll. Weil unsere Sommer so doch im Schnitt auf etwa 100 schöne Tage kommen (es ist natürlich nicht immer 30° warm) hat man über so einen Sommer die Möglichkeit so um die 10.000 Liter Wasser im Keller unterzubringen, da braucht man weder Hochwasser noch Sickerwasser von außen einbeziehen.
Zu 9)
Unkontrollierte Lüftung mit dem Fenster kann niemals eine dem Wetter und Jahreszeit angepasste Antwort auf die erforderlichen Luftwechselraten ergeben. Und es ist totaler Energieverlust in der kalten Jahreszeit. Zu wenig lüften aber führt zum Risiko Schimmelbefall.
Wenn also durch falsches Lüften Feuchtigkeit im Haus vermehrt und damit das Schimmelwachstum begünstigt wird, muss man durch richtiges, kontrolliertes Lüften die Fehler wieder korrigieren.
Hierbei hilft uns die goldene Lüftungsregel:
Mehr lüften, wenn es draußen kühler als drinnen ist, weniger lüften, wenn es umgekehrt ist!
Hilfreich zum Verständnis ist die Erklärung zum Feuchtediagramm (s. Info).
Die häufig angebotenen alternativen Sanierungsmassnahmen für feuchte Mauern, wie Trennung der Mauern mit Blechen etc. oder chemische Maßnahmen, Elektroosmose kosten nicht nur viel Geld, sondern sind sehr häufig wirkungslos oder bestenfalls temporär hilfreich. Insbesondere zur Elektroosmose gibt es einen aussagekräftigen Prüfbericht eines österreichischen Instituts der als Fazit das Ergebnis so zusammenfasst: Effekt zwar mathematisch physikalisch nachweisbar, aber im Effekt viel zu gering, daher nutzlos.
Dennoch „weisen“ Hersteller diesbezüglicher Fabrikate Erfolge nach. Der Trick dabei: Mit dem Einbau der Apparaturen werden dem Anwender „neue“ Lüftungsregeln empfohlen. Befolgt er sie, kommt er auch zu den gewünschten Erfolgen.
Da kann man aber gleich kontrollierte Lüftung mit WRG von GF-SOL-AIR nachrüsten und ist sich des Ergebnisses sicher!